Was ist FATCA?
Das ist die Abkürzung für „Foreign Account Tax Compliance Act“. Dieses Nationalgesetz wurde 2010 ins Leben gerufen. Das Gesetz verpflichtet alle amerikanischen Bürger sowie alle Nicht-US-Finanzinstitute, alle Konten, für die eine US-Person eine Vollmacht hat, der amerikanischen Behörde zu melden. Dies sind eigene Konten, Konten, für die eine Person bevollmächtigt ist, Anlagekonten, Renten- oder Pensionskonten und eventuelle sonstige Finanzkonten. Der Hintergrund dieses Gesetzes ist es, ausländische Besitztümer im Rahmen von Steuerhinterziehungen, Geldwäsche, Terrorismusbekämpfung und Finanzierung von Terrorismus aufzuspüren.
Außerdem hat der IRS ein neues Formular mit dem Namen „Form 8938 – Statement of Specified Foreign Financial Assets“ entwickelt. Ab dem Veranlagungszeitraum 2011 muss jede(r) Amerikaner(in) dieses Formular zur jährlichen Steuererklärung hinzufügen, wenn die Grenzwerte (über $ 200.000 zum 31. Dezember oder über $ 300.000 als höchster Saldo im Laufe des Veranlagungszeitraums) erreicht wurden.
Schließlich hat FATCA die Bußgelder erhöht und gelten die Amerikaner als etwas verdächtig, deren Konten nicht bei einem amerikanischen Finanzinstitut geführt werden.
Diese Berichtsanforderungen sind eine Ergänzung der für alle US-Personen geltenden Forderung zur Meldung von nicht-amerikanischen Finanzkonten an das US Financial Crimes Enforcement Network (FinCEN). Die Meldung erfolgt durch Formular 114 „Foreign Bank Account Report“ (auch FBAR genannt).
Deutschland hat anlässlich dieses FATCA Gesetzes ein Doppelbesteuerungsabkommen mit Amerika abgeschlossen, durch das jedes Finanzinstitut (Banken, Versicherungsgesellschaften, Betriebsrenten- und Pensionskassen, Anlageinstitute usw.) in Deutschland Kontodaten von Amerikanern der deutschen Steuerverwaltung meldet, die diese Daten mit dem IRS austauscht.
Einstweilen bietet die amerikanische Gesetzgebung keine Kulanz oder Lockerung für die Amerikaner im Ausland, sodass es vorkommt, dass Finanzkonten geschlossen werden und eine Zunahme der Anzahl der Anträge auf den Verzicht auf die amerikanische Staatsangehörigkeit vorliegt, obwohl man nicht vollständig dahinter steht und die Staatsangehörigkeit am liebsten behalten würde.